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Bessere strategische Entscheidungen durch SAP BW und HANA

Seit vielen Jahren setzen Unternehmen SAP BW für ihr Reporting ein. Durch aktuelle Trends wie BigData, Industrie 4.0 und IoT wächst jedoch die Notwendigkeit, Massendaten flexibel und vor allem in Real-Time auszuwerten. Mit SAP HANA (High Performance Analytic Appliance) steht den Unternehmen die dafür notwendige Technologie zur Verfügung. Um die Verbesserungen im Bereich der Datenhaltung, Datenmodellierung und Architektur auszuschöpfen, empfiehlt sich eine BW-on-HANA-Migration. Für BW-Systeme bietet HANA jedoch nicht nur eine verbesserte Performance, sondern umfasst zahlreiche Funktionen und eröffnet dadurch ganz neue Möglichkeiten für den Aufbau eines Enterprise Data Warehouse (EDWH).

Daten aus dem BW und SAP HANA zusammenführen

Zahlreiche Unternehmen verfügen über eine ausgeprägte BI-Landschaft, welche bereits über Jahre gereift ist. Diese bietet viele Optionen für die strategische Analyse von Daten an. Die durch HANA zum Einsatz kommenden Szenarien sind dabei vielfältiger als bisher und werfen dadurch viele Fragen auf. Die unterschiedlichen Möglichkeiten für das Zusammenspiel von BW-System und HANA werden unter dem Begriff „Mixed Scenarios“ zusammengefasst.  Doch was verbirgt sich dahinter?

Bislang existieren in der Praxis zwei grundsätzlich unterschiedliche Data-Warehouse Ansätze: Beim Applikationsansatz werden sämtliche Werkzeuge & Services zum Betrieb eines Enterprise Data Warehouse über das BW zur Verfügung gestellt – weitere Tools werden nicht benötigt. Der Vorteil hierbei: Ein integriertes und abgestimmtes Toolset steht für sämtliche DWH-Aufgaben zur Verfügung. Der Nachteil jedoch: Die Flexibilität wurde dadurch eingeschränkt.

Unterschiedlich dazu ist der SQL-Ansatz. Hierbei werden für die notwendigen Aufgaben voneinander unabhängige Tools benötigt. Die Kombination der Services & Tools stellen in Verbindung mit der Datenbank das Data-Warehouse dar. Dies ermöglicht einen flexiblen Zugriff auf die Daten, der Betrieb ist jedoch meist aufwendiger.

applikationsansatz

sql-ansatz

Das Beste aus beiden Welten – vereint in den Mixed Scenarios

Mixed Scenarios basieren auf dem Grundsatz, dass Datenmodelle sowohl im BW als auch direkt auf der Datenbank (HANA) implementiert werden können Die Vorteile und Möglichkeiten aus beiden Welten – Applikations- und SQL-Ansatz – stehen zur Verfügung. Das bedeutet für den BI-Entwickler, dass dieser je nach Bedarf aus einem breiten Portfolio für die Modellierung und Entwicklung von Datenmodellen und ETL-prozessen schöpfen kann. Aufgrund der Flexibilität kann dieses für die individuellen Anforderungen (Bedürfnisse) passgenau zusammengestellt werden.

mixed-scenarios

Modellierungsbeispiele

Nutzung der Analytic-Engine des BW-Systems

In diesem Szenario wird die Datenbeschaffung (Extraktion, Replikation oder Realtime-Zugriff) rein über die HANA-DB abgewickelt. Das BW-System dient lediglich bzw. größtenteils zur Bereitstellung der Daten im Reporting. Es sollen die Stärken der Analytic-Engine ausgeschöpft werden. Aus technischer Sicht werden modellierte HANA-Views innerhalb von BW-Composite-Providern zugänglich gemacht.

Die Integration von HANA-Live-Views bzw. CDS-Views (S/4HANA) lassen sich beispielsweise über dieses Szenario abbilden.

analytic-engine-bw-system

Native-HANA für agile Szenarien

Meist lassen sich virtuelle Zugriffe in kürzerer Zeit einrichten, als eine ETL-basierte physische Datenübertragung. Diesen Vorteil von HANA kann man im Rahmen dieses Szenario nutzen. So können Daten recht zeitnah aus unterschiedlichsten Quellsystemen im BW bereitgestellt werden. Dies unterstützt einen agilen Implementierungsansatz. Im Rahmen von Rapid-Prototyping können so Berichte frühzeitig mit der Fachseite abgestimmt werden. Dies führt zu einer nachhaltig spürbaren Akzeptanz bei den Anwendern. Dieser virtuelle Zugriff kann später bei Bedarf auch auf einen klassischen ETL-Prozess umgestellt werden.

native-hana

Reporting auf HANA-Views

Die Datenbereitstellung wird in diesem Szenario ausschließlich über die integrierte BW-Funktionalität sichergestellt. Es werden somit die klassischen und bewährten ETL-Prozesse innerhalb des BW-Systems genutzt. Der Zugriff mit Reporting-Werkzeugen auf die Daten innerhalb des BW‘s erfolgt jedoch rein über generierte HANA-Views. Die Basis der Views bilden BW-InfoProvider. Durch die Flexibilität der Modellierung kann zusätzlich komplexe Logik oder auch die Berechnung weiterer Kennzahlen innerhalb der HANA-DB abgebildet werden.

Dieses Szenario bietet sich beispielsweise an, wenn der Anteil an SAP-Quellsystemen relativ hoch ist, da die Extraktion über Content-DataSources erfolgen kann, jedoch das Reporting mit Hilfe von SAP BI-Tools (z. B. AfO, DesignStudio) bzw. Third-Party-Tools abgebildet werden soll.

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Zusammenfassung

Dies sind nur Beispiele für Szenarien, welche nun im Rahmen von BW on HANA möglich sind. In der Praxis sind natürlich auch Hybrid-Szenarien anstatt der Reinform eines o. g. Szenario denkbar. Generell sollten im Vorfeld die Rahmenbedingungen (beispielsweise Architektur-Richtlinien/Integration Reporting-Tools) festgelegt und definiert werden. Diese sind u. a. die Voraussetzung für ein sauberes, wartungsfreundliches und zukunftssicheres System.

Um herauszufinden, welche Szenarien für die Umsetzung heutiger und zukünftiger Anforderungen im eigenen Unternehmen am besten geeignet sind, ist eine ganzheitliche Betrachtung sämtlicher Komponenten – bestehend aus BW, HANA und Frontend – zu empfehlen.

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Über den Autor
André Klos
André Klos
André Klos ist Chief Human Resources Officer der PIKON Deutschland AG. Er befasst sich schwerpunktmäßig mit den Themen Architektur, Datenmodellierung und HANA bzw. BWonHANA.

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