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E-Rechnung in SAP per SDI in Italien

Durch die Einführung der Richtlinien zur elektronischen Rechnungstellung per SdI und die Umsetzung der verpflichtend vorgeschriebenen elektronischen Rechnungstellung in Echtzeit für alle B2B-, B2C- und B2G-Transaktionen ab dem 1. Januar 2019 wurde Italien zum Vorreiter im Kampf gegen den Steuerbetrug in der Europäischen Union. Nach einigen kleinen technischen Änderungen an den SDI-Regeln und -Formaten zu Beginn hat die italienische Regierung beschlossen, das SDI-System zu erweitern, indem mehr Transaktionen einbezogen und die gesetzliche Meldepflicht Esterometro abgeschafft wurde. Dies bedeutet, dass ab Juli 2022 alle Transaktionen, einschließlich Auslandstransaktionen, an SDI gemeldet werden müssen.

Mit ihrem SdI-System (Sistema di Interscambio), hat die italienische Finanzbehörde (Agenzia delle Entrate) eine zentrale Plattform geschaffen, die für die Verifizierung und die Übertragung der elektronischen Rechnungen genutzt wird.

Ende 2020 veröffentlichte die italienische Steuerbehörde (Agenzia delle Entrate) Regeln, die im Juli 2022 in Kraft traten. Die Änderungen waren bedeutend, da das SDI das italienische gesetzliche Meldesystem Esterometro ersetzen wird. Mit dem Esterometro-Bericht meldeten italienische Unternehmen alle ausländischen Verkäufe und Einkäufe an die Regierung. Dies bedeutet, dass nun nicht nur inländische Verkäufe an das SDI gemeldet werden müssen, sondern auch alle ausländischen Verkäufe und Einkäufe. Bitte beachten Sie, dass inländische Einkäufe ausgeschlossen sind, da der Verkäufer diese Transaktionen bereits als Verkauf an das SDI meldet.

Was bereits an SDI gemeldet wurde:

  • Inländische Kundenrechnungen

Was 2022 hinzugefügt wurde:

  • Ausländische Kundenrechnungen
  • Ausländische Lieferantenrechnungen

Drei technische Änderungen, die in Ihrem SAP-System umgesetzt werden müssen

Mit ihren SDI-Regeln setzt die italienische Steuerbehörde folgende zusätzliche technische Spezifikationen voraus, die ab Juli 2022 an das SDI-System übermittelt werden müssen:

  • Eine Änderung der XML-Struktur, die an das italienische SDI-System übermittelt werden muss
  • Eine Änderung im Mapping (Dokumenttypen, …)
  • Eine Änderung der Validierungsregeln für die Übermittlung

Das bedeutet, dass auch Ihr SAP-System aktualisiert werden muss. Aus prozessualer Sicht bleibt der aktuelle E-Rechnungsprozess wie im folgenden Prozessübersichtsdiagramm dargestellt gleich. Im Falle von Lieferantenrechnungen wird die Rechnung an den Absender zurückgesendet.

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So bereiten Sie Ihr SAP-System (ECC oder S/4HANA) vor, damit es mit dem italienischen SdI konform ist

Um Ihr SAP-System mit den neuen technischen Updates von der Agenzia delle Entrate konform zu machen, benötigen Sie einen Partner, der Ihr aktuelles technisches SAP-Set-up zu SdI versteht und der fundiertes Wissen über die neuen technischen Updates hat, die in Ihrem SAP-ECC- oder SAP-S/4HANA-System umgesetzt werden müssen.

Dieses Update von 2022 bringt einige kleinere technische Änderungen mit sich, wie beispielsweise den TipoDocumento, der mehr Optionen zur Angabe der Transaktionsart benötigt. Vor allem aber bedeutet es die Integration neuer Rechnungsarten, was eine Herausforderung sein kann. Ihr SAP-System muss in der Lage sein, die richtigen Kunden- und Lieferantenrechnungen zu erfassen, deren Transaktionen zu erkennen, die Quelldaten in das von SDI vorgegebene XML-Format zu überführen und an das SDI zu senden.

Wir von PIKON haben zahlreiche unterschiedliche SAP-Lösungsszenarien umgesetzt, um die Konformität der SAP-Systeme unserer Kunden mit den italienischen Richtlinien zur elektronischen Rechnungsstellung zu gewährleisten. Dies sind z.B. SAP Document & Reporting Compliance (mit dem integrierten SAP eDocument Framework und SAP eDocument Cockpit), SAP IDoc-Lösungen, usw. Wir haben diese technischen SAP-Frameworks nicht nur in die internen Middleware-Systeme (z. B. SAP PI und SAP CPI) integriert, sondern auch in Middleware-Systeme von Drittanbietern von unseren Partnern, um einen zuverlässigen und sicheren Kommunikationsfluss mit dem italienischen SdI-Austauschsystem der Agenzia delle Entrate zu schaffen.

In unserem Referenzbericht können Sie nachlesen, wie wir Edgewell Personal Care dabei geholfen haben, ihr SAP-ECC-System mit den Richtlinien zur elektronischen Rechnungsstellung mittels des italienischen SdI-Systems konform zu machen.

Generell müssen die folgenden Aufgaben ausgeführt werden, um die Konformität Ihrer bestehenden SAP-Lösung mit den neuen technischen Updates des SdI-Systems herzustellen:

  • Das XML-Format (XSD-Schema) muss auf die neueste Version und das neueste Mapping aktualisiert werden.
  • Alle italienischen Prozesse (Transaktionen) und Wertzuordnungen müssen überprüft und erweitert werden.
  • Alle implementierten Änderungen müssen im Testportal der Agenzia delle Entrate gründlich getestet werden.

Um dies so reibungslos wie möglich zu gestalten, hat SAP spezifische SAP notes entwickelt. Wir bei PIKON besitzen das nötige Fachwissen, um Ihr SAP-System konform zu machen. Bitte klicken Sie auf die folgende Schaltfläche, um ein Web-Meeting anzufragen und mehr über unseren Ansatz zu erfahren.

Neues technisches Update für e-Invoicing mit SDI

Ab dem 1. April 2025 wird Italien die Version 1.9 seiner technischen Vorschriften für die elektronische Rechnungsstellung in Kraft setzen. Diese Aktualisierungen führen Änderungen in Bezug auf die Meldung von Rechnungsabweichungen, Anpassungen des Rahmens für die grenzüberschreitende Mehrwertsteuerbefreiung sowie Änderungen der Fehlercodes und Dokumentenklassifizierungen ein.

Um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten, müssen Unternehmen, die mit SAP ECC oder SAP S/4HANA arbeiten, ihre Systeme entsprechend aktualisieren. Dies erfordert eine Überarbeitung der Wertezuordnungen, z. B. der Belegarten, und eine Anpassung an die überarbeiteten XML-Strukturen, die vom SDI-System vorgeschrieben werden.

Für einen reibungslosen Übergang sollten Unternehmen eng mit SAP-Spezialisten zusammenarbeiten, die sich sowohl mit den aktuellen SDI-Vorschriften als auch mit den bevorstehenden Änderungen auskennen. Es wird dringend empfohlen, sich durch regelmäßige Überprüfung der offiziellen Richtlinien und der SAP-Dokumentation auf dem Laufenden zu halten, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.

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Vereinbaren Sie ein Web-Meeting und wir erklären Ihnen unseren Ansatz, Ihr SAP ERP-System SdI-konform zu machen

Warum Italien die e-Rechnungsstellung zur Pflicht gemacht und seine Richtlinien zum SDI-System aktualisiert hat

Der Hauptgrund, weshalb Italien die Richtlinien zur elektronischen Rechnungsstellung am 1. Januar 2019 eingeführt hat, war der Kampf gegen Steuerbetrug und die Minderung der MWSt-Lücke. Zahlreiche andere Länder haben ebenfalls Schwierigkeiten mit dem Einziehen der Mehrwertsteuer und verfolgen die Situation in Italien genau, um ihre eigenen verbindlichen Richtlinien zur elektronischen Rechnungsstellung einzuführen.

Bisher haben die italienischen Richtlinien zur elektronischen Rechnungsstellung ihren Zweck erfüllt. Bis Mitte März 2019 hat die italienische Regierung bereits betrügerische Guthaben in Höhe von 688 Mio. Euro aufgedeckt. In der ersten Hälfte des Jahres 2019 lag die erfasste MWSt bei über 160 Milliarden Euro, basierend auf einer Gesamtmenge von 890 Millionen Rechnungen.

Obwohl Italien seit der Einführung der verpflichtenden Richtlinien zur elektronischen Rechnungsstellung große Fortschritte in der Minderung der MWSt-Lücke gemacht hat, gibt es dennoch starkes Verbesserungspotenzial. Wir erwarten, dass es in der Zukunft noch weitere Updates geben wird, basierend auf neuen Erkenntnissen der italienischen Agenzia delle Entrate. Daher ist es sinnvoll, einen strategischen Partner an seiner Seite zu haben, der sich darum kümmert, Sie über die neuen Aktualisierungen informiert und Ihr SAP-System mit der aktuellen Version der länderspezifischen rechtlichen Anforderungen konform hält. Wir empfehlen, dass Sie die erforderlichen Änderungen an Ihrem SAP-System schnellstmöglich umsetzen.

Ihr Partner, der Ihr SAP-System mit länderspezifischen Richtlinien wie z.B. SDI konform macht

Mit unserem Kompetenzzentrum für legale Anforderungen sind wir ein strategischer Partner, der sicherstellt, dass Ihr SAP-System und die Geschäftsprozesse die unterschiedlichen länderspezifischen rechtlichen Anforderungen weltweit erfüllen. Unser Expertenteam kombiniert SAP-Fachwissen mit umfassenden Kenntnissen der länderspezifischen Richtlinien und konnte über die Jahre tiefgründige Projekterfahrung sammeln. Dies reicht von den länderspezifischen gesetzlichen Anforderungen, wie die elektronische Rechnungsstellung in Mexiko (CFDI), Italien (SdI), Spanien (SII), Ungarn, über die MWST-Meldung in Großbritannien (MTD-VAT), die elektronische Buchhaltung mit SAF‑T in Frankreich, Portugal und Polen bis hin zu Buchhaltungsnormen, wie die Leasing-Bilanzierung gemäß IFRS16 und SEPA.

Insbesondere für die Einhaltung der Richtlinien zur elektronischen Rechnungsstellung mit dem italienischen SdI-System haben wir ein Team an SAP-Experten, die bereits zahlreiche Kundenprojekte umgesetzt haben und über fundiertes Fachwissen sowohl im gesamten rechtlichen Vorgehen als auch in den technischen Anforderungen verfügen. Zögern Sie also nicht und stellen Sie uns Ihre Fragen in der nachstehenden Kommentarspalte, oder senden Sie mir eine E-Mail unter tanja.nikolaus@pikon.com. Ich freue mich, Ihnen zu helfen.

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Über den Autor
Tanja Nikolaus
Tanja Nikolaus
Tanja Nikolaus ist Customer Success Manager bei PIKON. Ihr Fokus liegt auf S/4HANA und der Betreuung unserer Kunden aus der DACH-Region hinsichtlich ihrer legalen Anforderungen sowie im Bereich Intercompany. Darüber hinaus unterstützt sie Transformationsprojekte mit Augenmerk auf Change Management.

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