Befragt man das Internet, so findet man nicht viel zum Stichwort „Mnero“. Es ist kein Ort, der in der Weltgeschichte Erwähnung findet. Doch für die Menschen vor Ort ist es Heimat und für einige europäische Ärzte ist dieser Ort ein Herzensprojekt.
Seit vielen Jahren unterstützen wir die Arbeit des Vereins Solidarität Mnero e.V. Heute möchten wir Ihnen mehr über dieses bemerkenswerte Projekt erzählen.
Was ist „Mnero“?
Mnero ist eine kleine Gemeinde in der Region Lindi im Süden Tansanias. Das kleine Dorf liegt ca. 650 km südlich von Dar es Salaam, der größten Stadt der Republik im Südwesten Afrikas.
Tansania gehört trotz seiner guten wirtschaftlichen Wachstumsraten weiterhin zu den ärmsten Ländern der Welt. Korruption und schlechte Energie- und Gesundheitsversorgung tun ihr Übriges dazu, dass sich die Lage die Bevölkerung, von denen fast 70 % auf dem Land lebt, kaum verbessert.
Die Region Lindi ist eine der ärmsten Regionen Tansanias. Das kleine Dorf Mnero ist die Heimat von ca. 6000 Menschen, die ohne die Unterstützung durch verschiedene Entwicklungshilfeprojekte kaum überleben könnten.
Das staatliche Wirtschaftswachstum findet selten seinen Weg bis in die abgelegene Region des Landes. Eine schlechte Regensaison reicht, um die Menschen in Mnero an den Rand der Existenzsicherung zu bringen. Auf staatliche Unterstützung braucht der Einzelne nicht zu hoffen.
So wundert es kaum, dass Entwicklungshilfe in diesem Land eine besonders wichtige Rolle spielt. Schon 1951 gründeten Missionare des Benediktinerordens ein Krankhaus in Mnero, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in diesem wirklich abgelegenen Teil des Landes zu verbessern. Heute ist dieses Krankenhaus für mehr als 200.000 Menschen der einzige Zugang zu moderner Medizin.
Solidarität Mnero – Ein Verein, der hilft.
Sucht man im Internet nach „Mnero“ führt der erste Link direkt zum Solidarität Mnero e.V..
1994 wurde der Verein von Entwicklungshelfern gegründet, die ihre Mission in Afrika auch nach der Rückkehr nach Deutschland nicht losgelassen hat. Seither unterstützt der Verein das Dorf Mnero und sichert vor allem die Gesundheitsversorgung im Hospital.
Die Ziele des Vereins sind ambitioniert:
- Sicherstellung und Verbesserung der medizinischen Versorgung im Krankenhaus Mnero.
- Verbesserung der lokalen gesundheitsbezogenen Infrastruktur (Bildung, Wasserversorgung, Ökologie, Kleingewerbeförderung, Wiederaufforstung)
- Förderung der interkulturellen Verständigung.
- Verbesserung des Bildungsstandes durch Förderung im Bereich Schulen und medizinisch-pflegerischer Weiterbildung.
- In Einzelfällen afrikaweit Unterstützung anderweitiger Projekte oder Katastrophenhilfe im Bedarfsfall.
- Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland, um für die Situation und Bedürfnisse der Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt zu sensibilisieren.
Bei der Umsetzung dieser Ziele legt der Verein großen Wert darauf, sich mit den Partnern solidarisch zu zeigen und vor allem Unterstützung zur Selbsthilfe zu geben. Dabei wird immer auf Nachhaltigkeit (also das langfristige Fortbestehen) und Vereinbarkeit mit den besonderen afrikanischen Bedingungen geachtet.
Hilfe mit Hindernissen
Die Arbeit des Vereins wird allerdings immer wieder erschwert. Eigentlich zugesagte staatliche Unterstützungsgelder kommen nicht oder nur sehr verspätet an, politische Rahmenbedingungen ändern sich ständig und oft unvorhersehbar, es mangelt an dauerhaft engagiertem und gut ausgebildetem Personal und natürlich vor allem an den nötigen finanziellen Mitteln, um die Ausstattung des Krankenhauses auf modernem Niveau zu halten, geschweige denn größere Anschaffungen zu machen. Das Krankenhaus selbst hat kaum genug Einnahmen, um auch nur die dringendsten Kosten des laufenden Betriebs decken zu können. Gravierend ist auch der Mangel an fachlich gut ausgebildetem Personal mit guter Arbeitsmoral.
Weitere Projekte des Vereins in Mnero und Umgebung
Das alles hält die enthusiastischen Vereinsmitglieder nicht davon ab, ihre helfenden Hände auch in andere Bereiche des Lebens in Mnero und an andere Orte auszustrecken.
Der Verein unterstützt die Grund- und Sekundarschule in Mnero z. B. mit der Anschaffung von Lehrmaterial, so dass sich nicht mehr fünf Kinder ein Lehrbuch teilen müssen, oder bei der Renovierung der Klassenräume.
Ebenso unterstützt Solidarität Mnero e.V. die Vergabe von Stipendien an mittellose, begabte Jugendliche, damit diese die Sekundarschule besuchen können. Hier legt der Verein besonderen Wert auf die Ausbildung von jungen Mädchen. Außerdem wurde mit Hilfe des Vereins ein Wäschereiareal, eine Müllverbrennungsanlage auf dem Schulgelände und ein Schulkiosk gebaut.
2014 wurde im Nachbarort Nyangao eine Schwesternschule gegründet. Hier können Schülerinnen und Schüler eine zweijährige Ausbildung zur „Certificate Nurse“ oder in einer einjährigen Ausbildung zum „Community Health Worker“ absolvieren.
Ein stetiges Problem war und ist die Energieversorgung. Mit einer installierten Photovoltaikanlage konnte der Verein wesentlich zur Lösung dieses Problems beitragen. Für dieses Jahr hat der Verein sich den Bau eines Tiefwasserbrunnens vorgenommen, um auch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu verbessern.
Seit 2016 übernimmt der Verein die Kosten für zwei Ärzte, die im Mnero-Krankenhaus arbeiten. Nachdem ein holländisches Ehepaar nach zwei Jahren Engagement vor Ort in die Heimat zurück gegangen ist, konnte ein weiteres holländisches Ehepaar, eine Ärztin und ein Verwaltungsassistent, für die Nachfolge gewonnen werden. Somit ist die Facharztversorgung in Mnero bis 2020 sichergestellt.
Im Bereich der Krankenhausverwaltung konnte durch verschiedene Maßnahmen Berichtwesen, Planbarkeit, Transparenz und damit auch Wirtschaftlichkeit deutlich verbessert werden. Die Unterstützung durch den Verwaltungsassistenten wird hier sicher zu weiteren Verbesserungen in diesen Bereichen beitragen.
Warum unterstützt PIKON gerade diesen Verein?
Hervorgegangen ist die Kooperation von PIKON und Solidarität Mnero e. V. aus der persönlichen Freundschaft von Herrn Dr. Peter Mues zu unserem Vorstand, Jochen Scheibler. Peter Mues hat selbst als Arzt in Mnero gerbeitet und mit seiner Familie dort gelebt. Er ist Gründungsmitglied des Vereins und bis heute dort aktiv.
Seit 2005 leisten wir nun jährlich eine Spende an den Verein. Warum? Weil wir uns sicher sind, dass das Geld vor Ort ankommt. Die Gelder werden in sinnvolle Projekte investiert. Der Verein bemüht sich wirklich, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und keine Abhängigkeiten vom „europäischen Geldgeber“ zu schaffen. Vielmehr werden die lokalen Partner dabei unterstützt, eigene Fördergelder zu akquirieren, Einkommensquellen aufzutun, eine effiziente Verwaltung aufzubauen und eigene Lösungen zu erarbeiten.
Dabei arbeiten die im Moment 61 Vereinsmitglieder rein ehrenamtlich, so dass fast alle Spendengelder in die Projekte fließen. Dieses Engagement ist beachtlich und bewundernswert. Wir freuen uns, Teil dieses großartigen Projekts zu sein.
Die Arbeit des Vereins ist wie beschrieben zum Teil schwierig und wird es vermutlich auch bleiben. Daher ist Solidarität Mnero e. V. auf weitere Unterstützter angewiesen, denen nachhaltiges soziales Engagement wichtig ist. Wenn auch Sie helfen und den Verein unterstützen wollen, wenden Sie sich an den Vereinsvorsitzenden Herrn Dr. Bernreiter.