INTER­COMPANY

Innerbetriebliche Leistungsverrechnung mit SAP RRICB

Leitfaden für die konzerninterne Verrechnung mit SAP

Angesichts der zunehmenden Globalisierung, verschwimmender Branchengrenzen und des weltweiten Fachkräftemangels ist es für Unternehmen heute wichtiger denn je, ihre Betriebsmodelle zu überdenken und neue Einnahmequellen zu erschließen. Die Vorbereitung auf diese neue Realität erfordert eine Umgestaltung der Abläufe im Back-Office.

Hat Ihr Unternehmen bereits international expandiert? Verfügt Ihr Unternehmen über Tochtergesellschaften oder verbundene Unternehmen im Ausland? Falls ja, herzlichen Glückwunsch! Gut gemacht!

Möglicherweise lassen Sie Produkte von einem verbundenen Unternehmen herstellen, das die fertigen Erzeugnisse dann zum Weiterverkauf an Ihr eigenes Unternehmen liefert. Eventuell verfügen Sie über eine zentrale Auftragsabwicklung, die Produkte je nach Verfügbarkeit oder entsprechend den Produktmerkmalen von verschiedenen verbundenen Unternehmen bezieht. Vielleicht besitzen Sie außerdem eine zentrale Einheit, die für alle anderen verbundenen Unternehmen administrative, technische oder sonstige Dienstleistungen erbringt und diese dann entsprechend in Rechnung stellt.

Durch die Eröffnung von Niederlassungen an neuen Märkten und die Bündelung von verschiedenen Diensten bietet sich Ihnen die Möglichkeit, Ihre Kosten deutlich zu senken und Ihre Prozesse und Abläufe zu vereinheitlichen. Andererseits werden Sie eine zunehmende Komplexität Ihrer Lieferkette und/oder Ihrer Verwaltungsdienste feststellen, die Sie im Bereich der konzerninternen Buchführung vor neue Aufgaben stellt. Und das ist eigentlich großartig, denn es bedeutet, dass Ihr Unternehmen immer weiterwächst und seine Tätigkeit auf neue Betriebsstandorte ausweitet.

Laut einer Deloitte-Umfrage, die 2016 unter mehr als 4.100 Buchhaltungs- und Finanzexperten durchgeführt wurde, ist die Implementierung von innerbetrieblichen Verrechnungen insbesondere mit den folgenden Herausforderungen verbunden:

  • Die erbrachten konzerninternen Dienstleistungen müssen rückverfolgbar sein und auf Basis der tatsächlichen Kosten abgerechnet werden
  • Die gesetzlichen Bedingungen (z. B. zur Gewinnverlagerung) müssen erfüllt werden
  • Interne Dienstgütevereinbarungen müssen berücksichtigt werden
  • Auf internationaler Ebene kommen außerdem die jeweiligen Wechselkurse zum Tragen

Obwohl die mangelhafte Abrechnung von Transaktionen zwischen verschiedenen juristischen Personen innerhalb eines Konzerns die Finanzberichterstattung verfälschen kann, haben weniger als 10 % der Teilnehmer an der Deloitte-Umfrage von 2016 angegeben, dass ihre Unternehmen über ein ganzheitliches, effizientes und allseits bekanntes Rahmenkonzept für die konzerninterne Buchführung verfügen.

RRICB Webinar

Webinar

How to automate your Intercompany Service Billing process in SAP

Erfahren Sie im Webinar, wie Sie Ihre innerbetrieblichen Verrechnungsprozesse in SAP automatisieren.

Die Aufzeichnung ist in englischer Sprache.

Implementie­rung Ihrer konzerninternen Verrechnungs­prozesse in SAP

Wenn Sie SAP ERP (ECC 6.0, S/4HANA …) verwenden, sind bereits alle Voraussetzungen für die Automatisierung Ihrer konzerninternen Verrechnungsprozesse und -abläufe gegeben. Das SAP Resource-Related InterCompany Billing (SAP RRICB) ist eine „SAP ERP“-Standardfunktion, mit deren Hilfe man im Einklang mit gesetzlichen und internen Fakturierungsanforderungen Rechnungen zwischen verschiedenen Einheiten desselben Konzerns generieren kann. Man nutzt diese Funktion, um konzerninterne Rechnungen zwischen unterschiedlichen Einheiten zu erstellen. Das ist notwendig, wenn die Einheit, bei der eine Bestellung eingeht, diese nicht selbst ausführt, sondern das gewünschte Produkt oder die gewünschte Dienstleistung von einer anderen Einheit geliefert bzw. erbracht wird, die zwar zum selben Konzern gehört, aber einem anderen Buchungskreis zugeordnet ist.

Neben der Rechnung für den Endkunden kann das System auch eine konzerninterne Rechnung (Intercompany-Rechnung) zwischen den verbundenen Unternehmen generieren, d.h. der Lieferant (liefernde Buchungskreis) fakturiert an den Verkäufer (auftraggebenden Buchungskreis).

IC-Rechnungen können ebenso erstellt werden, wenn es konzernintern mehrere Zwischenhändler gibt, die einander ihre Mitwirkung bei der Bearbeitung eines Kundenauftrags fakturieren müssen.

Das SAP Resource-Related InterCompany Billing (SAP RRICB) ist zwar bereits sehr umfangreich und deckt verschiedenste Anforderungen ab, wir haben diese SAP ERP-Standardfunktion aber trotzdem weiterentwickelt und mit den folgenden Merkmalen ausgestattet:

  • Konzernweite Zuordnung, einschließlich Kostenträgern, die in der SAP-Standardversion nicht verfügbar sind (z. B. interne Verrechnung von Bestellungen, Auswertung nach Kostenstellen, manuelle Kostenumlage usw.)
  • Validierungsregeln zwischen dem ausstellenden und dem empfangenden Konzernunternehmen, um Doppelverträge zu vermeiden und zu prüfen, welche Dienstleistungen von/für welche(n) juristische(n) Person(en) erbracht werden können
  • Verhinderung des Abschlusses von Mehrfachverträgen zwischen denselben Konzernunternehmen
  • Umbuchung von Währungsdifferenzen
  • Eine EDI-Funktionalität, die sicherstellt, dass Buchungen beim empfangenden Unternehmen automatisch berücksichtigt werden

Wir haben hierfür ein umfassendes und hochmodernes SAP Add-on für SAP RRICB entwickelt, das alle denkbaren Anforderungen für die Automatisierung Ihrer konzerninternen Buchführung in SAP abdeckt. Das Add-on erfüllt außerdem sowohl die gesetzlichen als auch Ihre internen Vorgaben und verhindert dank des erweiterten Validierungsansatzes eine unbefugte oder falsche Zuweisung in SAP CO. Währungsdifferenzen werden ebenfalls automatisch zugeordnet. Dieser neue, verbesserte Ablauf macht den monatlichen Rechnungsabschluss schneller, sicherer und effizienter.

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Die PIKON hat uns im Projekt „Aufwandsgerechte Faktura mit dem DPP (Dynamischen Postenprozessor)“ unterstützt. Mit einem minimalen Projektaufwand haben wir im Intercompany Prozess eine unheimliche Standardisierung und Arbeitserleichterung erfahren.

Besonders schätzen wir die hohe Kompetenz der Consultants mit kurzen Reaktionszeiten und fundierten Antworten. Als erfahrener Projektpartner hat die PIKON sich intensiv mit den Prozessen befasst und ist auf unsere Bedenken und Vorschläge direkt eingegangen. Bei Bedarf wurden die Kompetenzen mehrerer Berater aus den Bereichen im Sinne des Projekterfolgs gebündelt. Die Kommunikation war immer auf die Anwendersicht ausgerichtet.

Melanie Seeling
Manager Financial Accounting & Process Improvement
Group Accounting – SAP FI & Process Improvement, Gerresheimer AG

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Tanja Nikolaus
Tanja Nikolaus
Customer Success Manager
John Frijns
John Frijns
General Manager & Principal Consultant