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Ein mordernes DataWarehouse wird auch in Zukunft bei SAP eine Rolle spielen.

Die Rolle des Data Warehouse in der Zukunft

„Mit einem S/4HANA-System wird unser Data Warehouse in Zukunft obsolet.“ – Diese oder ähnliche Aussagen höre ich in Unternehmen in der letzten Zeit immer wieder. Zum Teil wird diese Behauptung vom Walldorfer-Softwarehaus sogar selbst in den Raum geworfen. Aus meiner Sicht ist diese Aussage sehr pauschal. Unternehmen stellen sich daher natürlich nun die Frage, ob sie davon betroffen sind und was dies im konkreten Fall für sie bedeutet. Im folgenden Beitrag will ich diesem Aspekt auf den Grund gehen.

Lassen Sie uns zu Beginn auf eine kurze Reise in die Vergangenheit gehen. Warum wurde es irgendwann überhaupt notwendig Unternehmensdaten, beispielsweise aus einem ERP-System, zu extrahieren und in einem separaten System – einem DataWarehouse – redundant zu speichern?

Es gab den Wunsch, Unternehmensdaten zu harmonisieren und zu konsolidieren, um diese letztendlich unternehmensweit miteinander vergleichbar zu machen und somit einen zentralen Ort im Unternehmen zu erhalten, in dem man sich auf die „Zahlen, Daten, Fakten“ verlassen konnte („Single Version of Truth“). Gleichzeitig sollte ein einfacher und performanter Zugriff, mit Hilfe standardisierter Datenmodellen und einer gemeinsamen Semantik, auf aktuelle und historische Daten gegeben sein.

Diese Anforderungen gelten größtenteils noch heute. Es sind jedoch viele weitere hinzugekommen. Zu nennen wäre hier sicherlich das stetig steigende Datenvolumen, was vor dem Hintergrund, dass immer größere Datenbereiche miteinander verknüpft und möglichst agil ausgewertet werden sollen, zu einer Herausforderung wird. Die in den letzten Jahren gestiegene Diversität von Daten und Datentypen erfordert einfache Möglichkeiten zur Harmonisierung, um diese über Grenzen hinweg auswertbar zu machen. Und nicht zuletzt die steigende Zahl unterschiedlichster Datenquellen erfordert neue technische Ansätze, um das damit verbundene Potential dieser bislang ungenutzten Daten zu erkennen und auszuschöpfen.

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Und welches System kann mit all diesen Herausforderungen idealerweise und originär umgehen?  – ein Data Warehouse!

Was sollte ein modernes Data Warehouse-System heutzutage leisten können?

Dieser Frage muss man sich aus zwei Perspektiven nähern – zum einen aus der Sicht der Fachseite und zum anderen aus der Sicht der IT-Kollegen.

Heutige Anforderungen der Fachseite:

  • Realtime
    Daten sollen möglichst ohne Zeitverzug dem Reporting zur Verfügung stehen.
  • Mehrwert der Daten
    Die Anwender sollen Zugriff auf den kompletten Datenbestand eines Unternehmens haben, um das volle Potential der Daten ausschöpfen zu können.
  • Simple Access
    Der Zugriff auf Daten und Reports soll unkompliziert und von überall aus möglich sein.
  • Agile Bereitstellung des Reportings/ Self-Service
    Die Erstellung von Berichten soll unabhängig von der IT mit komfortablen und verständlichen Tools möglich sein.
  • Genaue Vorhersagen/ Predictive Analytics
    Es reicht nicht mehr aus zu wissen was passiert ist. Die Anwender wollen vielmehr wissen, warum etwas passiert ist und was in Zukunft passieren wird.

Heutige Anforderungen der IT:

  • Offenheit (Integration von unterschiedlichen Datenquellen)
  • Möglichst viele Datenquellen sollen auf einfache Art und Weise anbindbar sein.
  • Flexibilität
    Datenmodelle sollen ohne Grenzen aufgebaut werden können.
  • Agile Datenmodellierung
    Die IT soll in die Lage versetzt werden, Anforderungen der Fachseite relativ zügig und kostengünstig umsetzen zu können.
  • Virtualisierung
    Der Zugriff sollte meist virtuell erfolgen und Daten sollen nur noch in wenigen Fällen im DWH selbst persistiert werden.
  • Cloud-Integration
    Verbindungen von der Cloud und zur Cloud sollten möglich sein.

Kommen wir nun wieder auf unsere Ausgangsfrage zurück:

Brauchen wir also zukünftig noch ein Data Warehouse-System?

Ich sage: Ja! In vielen Unternehmen wird es auch zukünftig neben einem ERP-System (z.B. S/4HANA) eine separate moderne Data Warehouse-Lösung geben. Es mag sein, dass bei begrenzten Reportinganforderungen ein ERP-System alleine oder dieses auch in Kombination mit einer Cloud-Lösung ausreichend für ihre Bedürfnisse ist. Dies hängt von den jeweiligen Gegebenheiten ab, welche dann zu bewerten sind. Viele der angesprochenen Herausforderungen an ein modernes Datenmanagement kann ein ERP-System nicht erfüllen und soll es auch nicht. Natürlich werden nun einige Leser, vielleicht auch Sie, sagen: „S/4HANA hat auch ein BW-System (Embedded BW) im Bauch. Daher brauche ich kein separates DWH-System“.

Für das operative Reporting, welches nur auf Daten eines S/4HANA-Systems basiert, mag diese Aussage zum Teil richtig sein. Jedoch ist eine alleinige Betrachtung des operativen Reportings (z.B. Vertriebsberichte auf Belegebene) an dieser Stelle viel zu kurz gedacht. Zahlreiche Kunden, die ich berate, haben die Anforderung Daten aus mehreren unterschiedlichen Systemen (zum Teil auch Non-SAP-Systemen) zusammenzuführen, zu konsolidieren und zu harmonisieren, damit sie anschließend in einheitlicher und einfacher Form unternehmensweit, z.B. in Form von Berichten, zur Verfügung gestellt werden können. Dazu ist ein separates System notwendig und sinnvoll. Ein modernes DWH-System bietet hierfür alle notwendigen Funktionalitäten, um sämtliche Daten des Unternehmens – virtuell oder persistent – bereitzustellen. Das moderne DWH-System nimmt als Single-Point-of-truth alle Daten des Unternehmens auf bzw. hat Zugriff auf alle Daten.

Strategisches Reporting im Data Warehouse

Das strategische Reporting (z.B. flexible YTD-Analysen von Kennzahlen des Controllings mit Vorjahresvergleichen) findet nach wie vor ausschließlich in einem DWH-System statt. Gerade mit den heutigen modernen Mitteln gibt es hier neue Werkzeuge die diesem Zweck dienen und damit die strategische Entscheidungsfindung optimieren. Insbesondere mit Predictive Analytics entstehen hier völlig neue Möglichkeiten, wie z.B. die systemgestützte Erstellung eines Forecasts durch das System. So bieten moderne DWH-Lösungen die Chance bislang verborgene Datenbereiche auszuwerten und so einen Blick in die Zukunft zu werfen. Solche Lösungen werden immer weiter Einzug in Unternehmen finden und die operativen und strategischen Entscheidungsfindungen unterstützen.

Natürlich sollen all diese Bereiche des Reportings den Fachbereichen schnell und flexibel zur Verfügung gestellt werden. Genau hierfür bieten moderne DWH-Systeme entsprechende Funktionen, um agile Entwicklungsansätze zu unterstützen, neue bzw. geänderte Anforderungen zeitnah zu implementieren und schnell in die produktive Umgebung zu überführen (Time-to-Market).

Auch das Thema Cloud schreitet in den Unternehmen immer weiter voran und macht natürlich auch nicht vor DWH-Systemen halt. Die Anforderungen sind hier recht vielfältig. So sollen Verbindungen aus bzw. in die Cloud unterstützt werden, der cloud-basierte Betrieb eines DWH-Systems sollte ohne Einschränkung möglich sein und gerade im deutschsprachigen Raum ist das Bedürfnis von Datensicherheit sehr groß.

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Wie letztendlich das Zusammenspiel der Systeme im Einzelnen geregelt und der hybride Ansatz hinsichtlich analytischer Anwendungen ausgestaltet und ob das DWH-System On-Premise Die Rolle des Data Warehouse in der Zukunftoder in der Cloud betrieben wird, ist abhängig von den unternehmensspezifischen Anforderungen bzw. Faktoren. Nachfolgende Fragen sind in diesem Zusammenhang zu stellen:

  • Haben wir bereits in der Vergangenheit Investitionen in DWH-Lösungen getätigt?
  • Ist unser ERP-System die einzige Datenquelle für unser Reporting oder kommen zukünftig noch weitere dazu?
  • Ist eine komplexe Aufbereitung bzw. Harmonisierung von Daten notwendig?
  • Wie sieht die Strategie für analytische Applikationen aus?
  • Kann ein modernes DWH unsere Digitalisierungsstrategie aus technologischen Gesichtspunkten unterstützen?

Lesen Sie in unserem nächsten Blog zu dem Thema „Modernes Data Warehousing“: Welche Funktionen und Möglichkeiten bietet ein SAP BW/4HANA, um die unterschiedlichen Anforderungen zu erfüllen?

Gerne stehe ich Ihnen auch persönlich bei der Beantwortung folgender Fragestellungen zur Seite:

  • Welcher Nutzen/Mehrwert entsteht durch BW/4HANA?
  • Wie können wir das Potenzial unserer Daten gewinnbringend für das Unternehmen einsetzen?
  • Welche Aspekte sind bei der Erarbeitung einer Entscheidungsgrundlage (individuellen Handlungsempfehlung) für einen Wechsel zu BWonHANA (BW/4HANA) relevant?
  • Wie können BI-Strategie und -Systemlandschaft neu ausgerichtet werden?
  • Welche Rolle spielt das BW-System bzw. DataWarehouse-System in der Zukunft?
  • Wie ist die Positionierung eines BW-Systems im Zusammenhang mit einem S/4HANA-System?
  • Kann man das Reporting ausschließlich mit unserem S/4HANA-System bewerkstelligen?
  • Wie können wir im Bereich BI agiler werden, um dem Fachbereich schnellstmöglich Auswertungen an die Hand zu geben.

Haben Sie weitere Fragen? Vereinbaren Sie einen persönlichen Beratungstermin.

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Über den Autor
Sebastian Broschart
Sebastian Broschart
Sebastian Broschart Senior Berater im Bereich BI und verantwortet die Geschäftsfelder Analytics & Reporting und Unternehmensplanung. Er unterstützt unsere Kunden bei der Architektur, Konzeption und Implementierung von Lösungen auf Basis von SAP BI und SAP HANA.

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