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Daten, Daten, Daten – gefühlt ertrinken wir darin, oder? Und kaum hat man sich an eine SAP-Lösung gewöhnt, kommt schon die nächste um die Ecke. Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, als SAP BW das Nonplusultra war? Nun, die Welt dreht sich weiter, und SAP präsentiert uns die Business Data Cloud. Ob das nun der nächste Gamechanger oder nur ein weiterer schicker Name für etwas Altbekanntes ist, wollen wir uns mal genauer ansehen. Schnallen Sie sich an, es wird… datengetrieben!
Was ist die Business Data Cloud?
Stellen Sie sich die SAP Business Data Cloud (BDC) wie einen riesigen, supermodernen Daten-Tower vor, der in der Cloud schwebt. Hier sollen all Ihre wertvollen Geschäftsdaten zusammenkommen, egal ob sie aus einem S/4HANA, einer Non-SAP-Anwendung oder sogar aus den Tiefen von Excel-Tabellen stammen. Die BDC verspricht, diese Daten nicht auf unterschiedliche Art und Weise zu lagern, sondern auch intelligent zu verknüpfen und in einer einheitlichen Schicht bereitzustellen. Cloud-nativ bedeutet hier so viel wie: Sie müssen sich (hoffentlich) weniger um die Technik im Hintergrund kümmern und können sich mehr auf die Daten selbst konzentrieren.
Die Evolution der SAP Datenlösungen: Ein kurzer Rückblick
Werfen wir einen kurzen, leicht nostalgischen Blick zurück. Da war SAP BW, der Oldtimer unter den SAP-Datenlösungen. Solide, zuverlässig, aber vielleicht nicht mehr ganz so wendig für die Anforderungen der heutigen Zeit. Dann kam SAP Datasphere, quasi der sportliche Nachfolger, der schon vieles in die Cloud verlagert hat und mit modernen Features glänzte. Und nun betritt die SAP Business Data Cloud die Bühne. Ist sie der ultimative Nachfolger, eine Ergänzung oder tanzen die drei vielleicht sogar einen komplizierten Tango miteinander? Die Antwort ist, wie so oft bei SAP, nicht ganz einfach. Die BDC positioniert sich als eine Art übergeordnete Plattform, die die Stärken der Cloud nutzt und eine noch umfassendere Datenintegration verspricht.
Kernfunktionen der SAP Business Data Cloud
Die SAP Business Data Cloud bringt eine Reihe leistungsstarker Funktionen mit, die Unternehmen helfen, ihre Daten effizienter zu nutzen – ohne dafür gleich das Rad neu erfinden zu müssen. Im Mittelpunkt steht dabei das Ziel, Daten aus unterschiedlichen Quellen sinnvoll zusammenzuführen, zu verstehen und nutzbar zu machen.
Datenintegration über Systemgrenzen hinweg
Egal ob SAP S/4HANA, SuccessFactors oder Drittanbieter wie Salesforce – die Business Data Cloud verbindet unterschiedlichste Systeme und schafft damit eine durchgängige Sicht auf alle relevanten Daten. Dank moderner Ansätze wie Datenvirtualisierung müssen die Daten dafür nicht zwingend physisch verschoben werden – sie bleiben dort, wo sie sind, und werden virtuell verknüpft.
Semantische Schicht für einheitliches Verständnis
Ein zentrales Merkmal der Plattform ist die sogenannte semantische Schicht. Sie sorgt dafür, dass Daten nicht nur technisch korrekt, sondern auch inhaltlich verständlich und konsistent dargestellt werden.
Self-Service Analytics für Fachanwender
Mit der Integration der SAP Analytics Cloud können Fachabteilungen direkt auf die Daten zugreifen und eigene Berichte oder Dashboards erstellen – ganz ohne Programmierkenntnisse. Das fördert die Eigenständigkeit, entlastet die IT und verkürzt die Zeit von der Frage zur Antwort deutlich.
Künstliche Intelligenz als Analyse-Booster
KI-Funktionen wie automatisierte Mustererkennung oder Prognosen unterstützen dabei, aus Daten wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. So lassen sich Trends frühzeitig erkennen, Anomalien aufdecken und fundierte Entscheidungen treffen – datenbasiert und zukunftsorientiert.
Bestandteile der SAP Business Data Cloud

Die SAP Business Data Cloud ist kein einzelnes Produkt, sondern ein Zusammenspiel mehrerer bewährter und moderner Lösungen – optimal aufeinander abgestimmt. Jede Komponente übernimmt dabei eine bestimmte Rolle im Gesamtbild. Gemeinsam ermöglichen sie einen durchgängigen, flexiblen und zukunftssicheren Umgang mit Unternehmensdaten. Nachfolgend werden die Bestandteile der Business Data Fabric beschrieben:
- SAP BW (Business Warehouse) PCE
Der Klassiker unter den SAP-Analysetools: SAP BW dient als strukturiertes Datenlager für historisierte und konsolidierte Unternehmensdaten. Viele Unternehmen setzen es bereits seit Jahren ein – sei es als On-Premises-Version oder als BW/4HANA in der Cloud. Auch wenn die Datenwelt heute flexibler ist als früher, bleibt BW ein stabiler Ankerpunkt, gerade für standardisierte und geprüfte Berichte.
- SAP Datasphere
Die Datasphere ist die moderne Weiterentwicklung des SAP BW – mit deutlich erweitertem Funktionsumfang. Sie ermöglicht es, Daten aus verschiedensten Quellen zu verbinden, ohne sie verschieben zu müssen. Dabei bietet sie eine zentrale semantische Schicht, die für ein einheitliches Verständnis der Daten sorgt – unabhängig davon, aus welchem System sie stammen. Damit ist sie das Herzstück der Business Data Cloud.
- SAP Analytics Cloud (SAC)
Als zentrales Frontend ermöglicht die SAP Analytics Cloud Anwendern, auf einfache Weise Dashboards, Berichte und Visualisierungen zu erstellen. Ob Self-Service Analytics, Planung oder Simulation – SAC macht komplexe Datenanalysen auch für Nicht-Techniker zugänglich und ist direkt mit den Datenquellen der Business Data Cloud verbunden.
- Databricks & andere Partnerlösungen
Offenheit gehört zum Konzept der Business Data Cloud. Deshalb können Plattformen wie Databricks eingebunden werden, um Big-Data-Szenarien oder KI-Anwendungen umzusetzen – für noch tiefere Analysen und mehr Flexibilität.
Insight Apps
Ein Highlight der SAP Business Data Cloud, das oft erst auf den zweiten Blick auffällt, sind die sogenannten Insight Apps. Dabei handelt es sich um vorgefertigte, sofort einsatzbereite Anwendungen, die Fachbereiche dabei unterstützen, schneller auf geschäftsrelevante Fragen zu reagieren – ganz ohne aufwändige Projekte oder eigene Datenmodelle im Vorfeld.
Was sind Insight Apps genau?
Insight Apps sind kleine, fokussierte Analyseanwendungen, die für bestimmte Geschäftsbereiche oder Prozesse optimiert sind. Sie basieren auf Best Practices und greifen auf zentrale Datenquellen in der SAP Business Data Cloud zu – beispielsweise Finanzdaten, Personalkennzahlen oder Einkaufsdaten. So liefern sie auf Knopfdruck verständliche Visualisierungen, Kennzahlen und Trends.
Datenprodukte
In der SAP Business Data Cloud sind Datenprodukte organisierte, wiederverwendbare und verständliche Datensets, die auf spezifische Geschäftsanforderungen zugeschnitten sind. Stellen Sie sie sich wie „verpackte“ Daten-Assets vor, die sofort einsatzbereit sind. Ein Datenprodukt kann beispielsweise eine konsolidierte Kundensicht, ein Set an Produktleistungsmetriken oder ein Finanzbericht sein.
Der Clou ist, dass diese Produkte durch die Business Data Fabric aus verschiedenen Quellen orchestriert und mit semantischem Kontext angereichert werden. Dadurch werden sie für Fachanwender leichter zugänglich und interpretierbar. Datenprodukte fördern die Datenkompetenz im Unternehmen, beschleunigen Analyseprozesse und ermöglichen eine effizientere datengesteuerte Entscheidungsfindung.
Fazit: Hype oder echter Fortschritt?
Die SAP Business Data Cloud ist sicherlich ein großer Name, der zunächst wie der nächste Marketing-Hype klingt. Doch dahinter steckt ein nachvollziehbarer Wandel:
- Weg von starren Datenmodellen und Silos,
- hin zu offenen, integrierten, intelligenten Datenlandschaften.
Für Unternehmen, die heute noch mit veralteten Systemen, manuellen Excel-Auswertungen oder isolierten Datensilos arbeiten, kann die Business Data Cloud ein echter Gamechanger sein.
Ob sie das nächste große Ding ist? Vielleicht. Auf jeden Fall ist sie ein logischer Schritt in der Evolution der SAP-Datenwelt – und ein klares Signal: Daten sollen endlich einfacher nutzbar werden.
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