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Widerstand begegnen: 6 Erfolgsfaktoren im Change Management

Inhalt

Der Widerstand als positive Ressource für den Veränderungsprozess

Stehen Sie derzeit vor der Herausforderung, mit Widerstand im Change Management umgehen zu müssen?

Widerstände im Change-Management-Prozess treten nahezu immer auf und sind daher kein Grund zur Besorgnis. Die bewusste Auseinandersetzung der Betroffenen mit der Veränderung und den damit verbundenen Auswirkungen ist eine ganz normale Reaktion auf eine neue und unbekannte Situation. Ein nachhaltiges Change Management setzt voraus, dass Menschen ihre Arbeitsweisen, ihr Verhalten oder ihre Einstellung verändern. Diese menschliche Komponente ist entscheidend für den Erfolg eines Veränderungsvorhabens, unabhängig von den technischen oder organisatorischen Aspekten. Wenn der Wandel auf der menschlichen Ebene gelingt und dabei eng mit einem professionellen Projektmanagement verzahnt ist, steigen die Chancen erheblich, den geplanten Return on Investment zu erreichen. Diese Erkenntnis stützt sich auf zahlreiche Studien und jahrelange Praxiserfahrung in der Change Management Beratung.

Oft wird in den ersten Beratungsgesprächen weniger unmittelbar nach dem ROI gefragt, sondern vielmehr, wie mit den zu erwartenden Widerständen umgegangen werden soll. Daher lohnt es sich, das Thema Widerstand genauer zu betrachten. Widerstände sind natürliche Reaktionen auf Veränderung und bieten wertvolle Einblicke in die Ängste, Bedenken und Bedürfnisse der Betroffenen. Sie können als Chance genutzt werden, um den Veränderungsprozess zu gestalten und langfristig eine höhere Akzeptanz und Engagement im Unternehmen zu erreichen. Wer Widerstände frühzeitig erkennt und professionell damit umgeht, schafft die Grundlage für einen nachhaltigen und erfolgreichen Wandel.

In diesem Beitrag erfahren Sie nicht nur, welche Arten von Widerstand im Change Management auftreten können und welche Gründe dahinterstecken, sondern erhalten auch nützliche Tipps zum effektiven Umgang damit. So können Sie durch die gezielte Einbeziehung des Widerstands in die Organisationsentwicklung profitieren.

Die Bedeutung von Widerstand im Change Management

Widerstand im Change Management ist ein zentrales Thema, das sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet. Wer etwas gestalten oder verändern will, hat es unweigerlich mit Widerständen zu tun. Denn Veränderungsprozesse in Organisationen können tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitsweise, die Unternehmenskultur und die individuellen Rollen der Mitarbeitenden haben. Dieser Wandel ist oft mit Widerständen verbunden, die in verschiedenen Formen auftreten können – von offener Ablehnung bis zu subtilen Verhaltensänderungen, die die Umsetzung neuer Strategien untergraben.

Der Widerstand ist nicht nur eine Barriere, sondern auch eine wertvolle Quelle von Informationen. Er kann Hinweise darauf geben, welche Aspekte des Veränderungsprozesses möglicherweise nicht ausreichend durchdacht oder kommuniziert wurden. Durch das Verständnis und die Analyse dieser Widerstände können Führungskräfte gezielt eingreifen und die Kommunikation sowie die Unterstützungsmechanismen anpassen, um die Akzeptanz der Veränderung zu erhöhen.

Widerstand kann auch als Indikator für die Notwendigkeit einer stärkeren Einbindung der Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess dienen. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre Bedenken gehört und berücksichtigt werden, sind sie oft eher bereit, den Veränderungsprozess zu unterstützen. Dies erfordert transparente Kommunikation, regelmäßiges sowie konstruktives Feedback und gegebenenfalls Anpassungen der Strategie. Was zunächst kinderleicht klingt, birgt in der Realität die größten Hürden. Denn ein weitverbreitetes Phänomen aus der Praxis ist der Begriff der „Scheinharmonie“: Scheinharmonie bezeichnet eine Situation, in der äußerliche Harmonie oder Einigkeit vorgetäuscht wird, obwohl tatsächlich Konflikte oder Spannungen bestehen. „Es könnte den Eindruck erwecken, als würden Mitarbeitende die Harmonie bewusst vortäuschen. In vielen Fällen geschieht dies jedoch eher unbewusst und nicht absichtlich. Dabei kann es sich um eine oberflächliche Einigkeit handeln, die nicht auf ehrlichen oder authentischen Gefühlen beruht, sondern eher dazu dient, Konflikte zu vermeiden oder ein bestimmtes Image aufrechtzuerhalten. Scheinharmonie tritt oft in Gruppen oder Teams auf. Um eine offene und freie Kommunikation zu ermöglichen, ist jedoch viel Arbeit innerhalb und an der Gruppe nötig. Es erfordert Zeit, um als Team zusammenzuwachsen – idealerweise sollte dieser Prozess stattfinden, bevor man mit Veränderungen beginnt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Anerkennung des Widerstands als natürlichen Bestandteil des Veränderungsprozesses. Statt Widerstand als Störung oder Hindernis zu betrachten, sollten Führungskräfte ihn als Chance verstehen, um Engagement und Unterstützung durch gezielte Maßnahmen und Veränderungen zu fördern. Indem sie Widerstände proaktiv adressieren und die betroffenen Mitarbeitenden in den Prozess einbeziehen, können Organisationen den Übergang zu neuen Arbeitsweisen nicht nur reibungsloser gestalten, sondern auch eine positive und konstruktive Unternehmenskultur fördern. Selbstverständlich sollte man die individuelle Lage betrachten, bevor man Handlungsmaßnahmen ausrollt. Im Alltag zeigt sich, dass es für viele Führungskräfte sinnvoll ist, mit einem geeigneten Coach zu arbeiten, der gezielt auf die Entwicklungsfelder der Person eingehen kann, aber auch damit man kritisches Reflektieren lernt und den richtigen Umgang sowie mögliche Ansätze mit in das entsprechende Team nimmt.

6 Erfolgsfaktoren im Umgang mit Widerstand

Mit partizipativen Ansätzen, einer klaren Vision und gezielter Unterstützung können Sie den Wandel erfolgreich gestalten. Als Beispiele möglicher sinnvoller Ansätze im Umgang mit Widerstand seien genannt:

  • Schaffung eines partizipativen Umfelds: Indem Mitarbeitende Möglichkeiten zur Mitgestaltung erhalten, fühlen sie sich nicht nur gehört, sondern auch als aktive Teilnehmende des Veränderungsprozesses.
  • Klare Vision und Leitbild: Eine klare Vision der angestrebten Zukunft und ein starkes Leitbild können helfen, den Fokus auf die positiven Aspekte der Veränderung zu lenken und motivieren.
  • Schulung und Unterstützung: Durch gezielte Schulungen und Unterstützung wird sichergestellt, dass die Mitarbeitenden über die notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen verfügen, um die anstehenden Veränderungen erfolgreich umzusetzen. Dies kann dazu beitragen, Ängste vor dem Unbekannten zu mindern und das Vertrauen in den Veränderungsprozess zu stärken.
  • Umgang mit Emotionen: Veränderungen können bei Mitarbeitenden emotionale Reaktionen auslösen. Führungskräfte sollten diese Reaktionen mit Empathie wahrnehmen und gezielt darauf eingehen. Es ist wichtig, unterstützende Maßnahmen anzubieten, um die Mitarbeitenden in diesem Prozess zu begleiten und ihnen Sicherheit zu geben.
  • Feedback und Anpassung: Zu überlegen, wie und welche Art von Feedback man sich wünscht, und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um auf neue Herausforderungen und Bedenken zu reagieren, zeigt Flexibilität. Dies trägt gleichzeitig dazu bei, die Anpassungsfähigkeit der Organisation zu fördern und sie widerstandsfähiger gegenüber Veränderungen zu machen.
  • Vorbildfunktion der Führungskräfte: Führungskräfte sollten vollständig hinter der Veränderung stehen und diese aktiv unterstützen. Dies ist entscheidend, um ihre Glaubwürdigkeit zu stärken und das Vertrauen der Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess zu fördern.

Verständnis für Widerstand

Typische Formen von Widerstand

Typische Formen des Widerstands im Change Management können vielfältig und unterschiedlich ausgeprägt sein. Diese Widerstandsformen treten häufig in verschiedenen Phasen des Veränderungsprozesses auf und erfordern gezielte Strategien zur Bewältigung. In Anlehnung aus dem Alltag seien genannt:

Offene Ablehnung: Diese Form des Widerstands zeigt sich durch direkte Äußerungen der Unzufriedenheit oder des Protests gegen die Veränderung. Mitarbeitende können ihre Bedenken lautstark vorbringen, in Meetings widersprechen oder offenkundig gegen die neuen Richtlinien oder Prozesse arbeiten. Diese direkte Form des Widerstands kann zwar unangenehm sein, bietet jedoch klare Anhaltspunkte für die Ursachen des Widerstands und ermöglicht es Führungskräften, gezielt zu intervenieren.

Passive Resistenz: Im Gegensatz zur offenen Ablehnung äußern sich Mitarbeitende bei passivem Widerstand nicht direkt, sondern zeigen ihre Ablehnung durch subtile Verhaltensänderungen. Dazu gehören das Aufschieben/ Zurückstellen von Aufgaben, mangelnde Initiative oder eine reduzierte Arbeitsleistung. Diese Form des Widerstands kann schwieriger zu erkennen und zu adressieren sein, da sie oft indirekt und weniger offensichtlich ist.

Verzögerungstaktiken: Mitarbeitende können versuchen, den Veränderungsprozess durch verschiedene Verzögerungstaktiken zu behindern. Dazu zählen das Aufschieben von Entscheidungen, das Vermeiden von Meetings oder das langsame Vorantreiben von Projekten. Diese Taktiken können die Einführung neuer Systeme oder Prozesse erheblich bremsen und zusätzliche Herausforderungen für die Führungsebene darstellen.

Verzerrung von Informationen: Eine weitere Form des Widerstands zeigt sich in der bewussten oder unbewussten Verzerrung von Informationen. Mitarbeitende können Informationen über den Veränderungsprozess falsch interpretieren, übertreiben oder untertreiben, was zu Missverständnissen und Verwirrung führt. Diese Form des Widerstands kann durch unklare Kommunikation oder unzureichende Schulung verstärkt werden.

Formale oder informelle Gruppendynamiken: Widerstand kann auch innerhalb von Gruppen oder Teams auftreten, indem informelle Führungspersönlichkeiten oder Interessengruppen gegen die Veränderung arbeiten. Diese Gruppendynamiken können durch gemeinsame Überzeugungen oder Interessen geprägt sein und den Widerstand verstärken, da die Mitglieder der Gruppe sich gegenseitig bestärken.

Ursachen und Gründe für Widerstand verstehen

Die Ursachen für Widerstand im Change Management sind vielfältig und oft tief in den individuellen und organisatorischen Dynamiken verwurzelt. Das Verständnis dieser Ursachen ist entscheidend, um den Widerstand effektiv und gemeinsam zu bewältigen und den Veränderungsprozess reibungsloser zu gestalten. Zu den möglichen Ursachen gehören:

Angst vor dem Unbekannten: Menschen neigen dazu Veränderungen abzulehnen, wenn sie unsicher sind, was auf sie zukommt. Diese Angst kann durch unklare Informationen über den Veränderungsprozess, das Fehlen von Details zu neuen Aufgaben oder die Befürchtung, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, verstärkt werden. Unklarheit und Unsicherheit führen zu Stress und Widerstand, da die Mitarbeitenden nicht wissen, wie sie sich anpassen sollen.

Mangelnde Einbindung und Mitbestimmung: Wenn Mitarbeitende nicht in den Veränderungsprozess einbezogen werden oder das Gefühl haben, dass ihre Meinung nicht gehört wird, kann das zu Widerstand führen. Ein Gefühl der Machtlosigkeit oder das Fehlen von Mitbestimmungsmöglichkeiten kann die Akzeptanz neuer Veränderungen erheblich mindern.

Unzureichende Kommunikation: Eine unzureichende oder ineffektive Kommunikation kann Misstrauen und Widerstand schüren. Wenn Informationen nicht rechtzeitig, transparent oder in verständlicher Form bereitgestellt werden, können Mitarbeitende falsche Annahmen treffen und sich gegen die Veränderungen sträuben. Klare, offene und kontinuierliche Kommunikation ist daher essenziell.

Fehlende Unterstützung und Schulung: Veränderungen erfordern oft neue Fähigkeiten und Kenntnisse. Wenn Mitarbeitende nicht ausreichend geschult oder unterstützt werden, fühlen sie sich möglicherweise unvorbereitet oder überfordert. Ein Mangel an Weiterbildung und Unterstützung kann zu Frustration und Widerstand führen, da Mitarbeitende sich unsicher fühlen, wie sie die neuen Anforderungen erfüllen sollen.

Schlechtere Prozesse auf Personenebene: Widerstand kann auch aus der Unzufriedenheit mit den neuen Prozessen ausgelöst werden. Wenn die bisherigen Systeme oder Methoden als effektiv und akzeptabel empfunden wurden, kann die Einführung neuer Prozesse als unnötig oder störend angesehen werden. In S/4-Projekten können beispielsweise Prozesse, die auf Personenebene stattfinden, als „kompliziert“ wahrgenommen werden, während der End-to-End -Prozess an Transparenz und Klarheit dazugewonnen hat.

Negative Erfahrungen mit vergangenen Veränderungen: Frühere Erfahrungen mit Veränderungsprozessen können das Verhalten gegenüber neuen Veränderungen beeinflussen. Wenn Mitarbeitende in der Vergangenheit negative Erfahrungen gemacht haben, wie z.B. unzureichende Umsetzung oder gescheiterte Projekte, kann dies Misstrauen gegenüber neuen Initiativen hervorrufen und zu Widerstand führen.

Verlust von Kontrolle und Autonomie: Veränderungen können dazu führen, dass Mitarbeitende das Gefühl haben, die Kontrolle über ihre Arbeitsweise oder ihre Aufgaben zu verlieren. Ein wahrgenommener Verlust an Autonomie und Entscheidungsfreiheit kann zu Widerstand führen.

Das Verstehen der Ursachen und Gründe für Widerstand ist wichtig für den Erfolg von Veränderungen, weil es ermöglicht, gezielt auf die Sorgen, Ängste und Bedenken der Betroffenen einzugehen. Widerstand entsteht oft aus Unsicherheit, Angst vor Verlust oder mangelndem Vertrauen in die Veränderung. Indem man diese Ursachen erkennt, können Maßnahmen entwickelt werden, um den Widerstand zu minimieren, die Akzeptanz zu fördern und den Veränderungsprozess effektiver und nachhaltiger zu gestalten. Ein gutes Verständnis für die Perspektiven der Beteiligten trägt somit entscheidend zum Erfolg von Veränderungsprojekten bei. Es ist dabei wichtig, sich mit der eignen vorliegenden, individuellen Situation zu beschäftigen, statt sich eine Methodik zu überlegen die „standardmäßig“ passen könnte. Widerstand ist bei jeder Veränderung normal und unvermeidbar, selbst wenn alle genannten Punkte berücksichtigt werden. Ziel ist es, den Widerstand zu reduzieren und gut damit umzugehen, nicht ihn vollständig zu vermeiden.

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Fragebogen „Change Readiness Check“ zum Selbstausfüllen

Ist Ihre Organisation bereit für Veränderung? Insbesondere vor einem SAP-Projekt empfehlen wir, einen „Change Readiness Check“ durchzuführen, um mögliche Stolpersteine frühzeitig zu identifizieren. 

Der „Change Readiness Check“ hilft Projektleitern und Führungskräften, die Organisation optimal auf eine SAP S/4HANA-Einführung vorzubereiten. Der Fragebogen enthält 19 Fragen und misst 11 essenzielle Kriterien: Vom Change Impact bis zur Bewertung der Change Management Strategie.

Warum sich externe Unterstützung lohnt?

Externe Berater:innen bringen in Veränderungsprojekten wertvolle Expertise und eine neutrale Perspektive ein, die helfen, unvoreingenommene Entscheidungen zu treffen. Sie können Best Practices und bewährte Methoden aus anderen Projekten einbringen und so die Effektivität der Veränderung steigern. Zudem unterstützen sie bei der Überwindung interner Widerstände, indem sie unter anderem als unabhängige Beteiligte agieren. Ihre Erfahrung beschleunigt den Veränderungsprozess und minimiert das Risiko des Scheiterns.

  • Erfahrung und Expertise: Externe Change-Management-Expert:innen bringen umfangreiche Erfahrung aus verschiedenen Branchen und Projekten mit. Sie kennen bewährte Methoden und Techniken, die den Veränderungsprozess effektiv unterstützen.
  • Objektivität: Als Außenstehende können externe Berater:innen eine neutrale Perspektive einbringen, die frei von internen politischen oder emotionalen Bindungen ist. Diese Objektivität ermöglicht es, Probleme klar zu identifizieren und Lösungen unvoreingenommen zu entwickeln.
  • Ressourcenverstärkung: Externe Unterstützung kann die internen Ressourcen entlasten und sicherstellen, dass das Tagesgeschäft weiterhin reibungslos läuft, während der Veränderungsprozess voranschreitet.
  • Mitarbeiterbefähigung: Ein wesentlicher Bestandteil des Change Managements ist die Befähigung der Mitarbeitenden. Externe Expert:innen entwickeln Schulungsprogramme und Coaching-Initiativen, um die Mitarbeitenden auf die neuen Anforderungen vorzubereiten und ihre Fähigkeiten zu stärken.
  • Kulturelle Anpassung: Externe Change-Manager unterstützen bei der Schaffung einer Unternehmenskultur, die Veränderung als Chance begreift und kontinuierliche Verbesserung fördert.
  • Nachhaltigkeit: Eine systemische Herangehensweise stellt sicher, dass die Veränderungen nachhaltig sind und die Organisation langfristig davon profitiert.

Durch die Kombination dieser Faktoren kann externe Unterstützung im Change Management wesentlich dazu beitragen, dass Projekte erfolgreich verlaufen und die Organisation langfristig gestärkt wird. Externe Berater:innen sind auch nicht gerade konfliktscheu und klammern sich nicht an einer Methode oder ein Modell. Insgesamt ist es wichtig, dass externe Berater:innen sich ihrer Rolle und den möglichen Wahrnehmungen bewusst sind und transparent kommunizieren, um Vertrauen zu schaffen. Allparteilichkeit ist oft ein angestrebtes Ziel, aber nicht immer einfach zu erreichen, dennoch scheint die Wahrscheinlichkeit höher, als wenn man diese Stabstelle intern vergibt. Allparteilichkeit ist als Berater:in wichtig, weil sie bedeutet, dass man als Berater:in alle Perspektiven und Interessen gleichermaßen berücksichtigt, ohne sich auf eine Seite zu schlagen. Dies schafft Vertrauen und eine offene Atmosphäre, in der alle Beteiligten das Gefühl haben, gehört und verstanden zu werden. Durch die Allparteilichkeit fördert der/die Berater:in einen fairen und konstruktiven Dialog, der es ermöglicht, Konflikte zu lösen, gemeinsame Lösungen zu entwickeln und die Zusammenarbeit zu stärken. Diese Haltung ist entscheidend, um nachhaltige Veränderungen und positive Entwicklungen zu unterstützen, da sie die Selbstverantwortung der Beteiligten fördert und die Komplexität der Situation berücksichtigt.

Fazit

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse

Widerstand in Veränderungsprozessen ist normal, da Veränderungen in Verhalten, Abläufen, Prozessen und Vorgehensweisen uns aus unserer Komfortzone herausführen. Dies verringert unser Gefühl von Sicherheit und erhöht die Angst vor dem Scheitern. Der Widerstand im Change Management kann aber tatsächlich auf Schwächen im Prozess hinweisen und bietet somit im Zweifel Gelegenheit zur Verbesserung, z.B. der Kommunikation und Mitarbeitereinbindung. Eine starke Einbindung der Mitarbeitenden, inklusive transparenter Kommunikation, ist zudem entscheidend für die Akzeptanz und den Erfolg von Veränderungen. Widerstand äußert sich auf verschiedene Weise, wie durch direkte Ablehnung, passive Verzögerungen oder Gruppenbildung, und resultiert häufig aus Unsicherheit und fehlender Unterstützung. Erfolgreiches Change Management erfordert klare Kommunikation, aktive Mitarbeitereinbindung, eine positive Unternehmenskultur und gezielte Schulungen. Externe Berater:innen bringen objektive Perspektiven und bewährte Methoden ein, die eine nachhaltige Umsetzung von Veränderungen unterstützen. Im besten Fall fördert ihre Allparteilichkeit Vertrauen und eine effektive Konfliktlösung. Geben Sie sich bei Veränderungsprojekten nicht der Steuerungsillusion hin. Ihr Methodenkasten kann noch so prall gefüllt sein, wenn sich Ihre Organisation nicht mit der dahinterliegenden Haltung beschäftigt, wird es keinen nachhaltigen Wandel geben. Zudem bleibt die Frage: Sind Sie bereit sich dem Widerstand zu stellen und in die gestaltende Phase einzusteigen?

Ausblick auf die Zukunft des Change Managements

Change Management wird in der Zukunft der Arbeit eine unverzichtbare Rolle spielen. In einer sich ständig verändernden Arbeitswelt ist es unerlässlich, dass Unternehmen eine Kultur des Wandels fördern und alte Strukturen hinter sich lassen. Durch gezielte Maßnahmen des Change Managements werden Mitarbeitende nicht nur dabei unterstützt, Unsicherheiten und Widerstände zu überwinden, sondern auch dazu befähigt, aktiv an der Gestaltung ihrer Arbeitsumgebung mitzuwirken. Dies stärkt die Fähigkeit, sich flexibel an neue Arbeitsrealitäten anzupassen und den Herausforderungen des technologischen Fortschritts und der digitalen Transformation erfolgreich zu begegnen. Mit unserer langjährigen Erfahrung im Change Management begleiten wir Unternehmen auf ihrem Weg in die Zukunft der Arbeit und helfen ihnen, diese Veränderungen nicht nur zu meistern, sondern aktiv mitzugestalten.

Haben Sie weitere Fragen zu Widerständen im Change Management?

Gerne beantworten wir Ihre Fragen in einem kostenlosen Webmeeting.

Martina Ksinsik
Martina Ksinsik
Customer Success Manager

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Über den Autor
Corina Leidinger
Corina Leidinger
Corina Leidinger ist Mitarbeiterin im Team Organisational Development. Sie bringt für unsere Kunden ihre persönlichen Erfahrungen aus einem US-Konzern und ihr Know-how im Change- und Projektmanagement mit großem Engagement ein.

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