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„Crea y Crece“ Spanien: B2B eInvoicing mit SAP

Im September 2022 veröffentlichte die spanische Regierung das „Crea y Crece“-Gesetz und unternahm damit die ersten Schritte in Richtung einer elektronischen B2B-Rechnungsstellungspflicht. In seiner jetzigen Form wird „Crea y Crece“ parallel zum SII-Prinzip bestehen, nach dem spanische Unternehmen seit 2017 umsatzsteuerrelevante Informationen an ihre Regierung melden müssen. Im Folgenden berichten wir kurz darüber, was derzeit über die neuen „Crea y Crece“-Anforderungen bekannt ist und was SAP anbieten wird, um diese zu erfüllen.

Die neuen spanischen B2B-Anforderungen

Als Vorreiter in Europa betrat Spanien 2017 mit der Einführung des Prinzips des „Suministro Inmediato de Información del IVA“ (SII) den bisher hauptsächlich von Lateinamerika dominierten Bereich der eDocuments. SII ist ein elektronisches B2G-Meldesystem in nahezu Echtzeit, das die elektronische Übermittlung aller mehrwertsteuerrelevanten Informationen aus B2B-Transaktionen an die spanischen Steuerbehörden („Agencia Estatal de Administración Tributaria“ oder AEAT) regelt. Der Hauptzweck besteht darin, ein Instrument im Kampf gegen die Steuerhinterziehung in Spanien zu haben. Neben der zusätzlichen Kontrolle für die spanische Regierung zielt SII jedoch auch darauf ab, den spanischen Unternehmen zu helfen, ihre Daten für die Mehrwertsteuererklärungen schneller und präziser zu erhalten und etwaige Erstattungsverfahren zu beschleunigen. Weitere Informationen zu SII und der Lösung von SAP für SII-Anforderungen finden Sie in unserem früheren Blogartikel: SII Spanien: Umsatzsteuermeldung mit SAP Document Compliance

Im September 2022 hat Spanien den Digitalisierungsprozess beschleunigt. Mit dem Gesetz „Crea y Crece“ („Schaffe und Wachse“, Gründung und Wachstum von Unternehmen) schreiben die spanischen Behörden die Verwendung elektronischer Rechnungen bei allen Transaktionen von Unternehmen und Freiberuflern vor. Das neue Gesetz soll nicht nur die Digitalisierung Spaniens beschleunigen, sondern auch die Transparenz für Staat und Unternehmen erhöhen und das Wachstum durch die Vermeidung von Zahlungsverzug und unnötigen Transaktionskosten fördern. Im Gegensatz zu SII, das nur für bestimmte Arten von Unternehmen galt (große Unternehmen, Firmengruppen, die der besonderen MWSt.-Regelung unterliegen oder im REDEME-Register eingetragen sind), richtet sich „Crea y Crece“ an alle spanischen Unternehmen und Freiberufler. Es wird schrittweise, zunächst für große Steuerzahler (Jahresumsatz von über 8 Millionen Euro) in 2025, dann für die breite Öffentlichkeit (voraussichtlich 2026) eingeführt. Die betroffenen Dokumententypen von SII werden in Form von „Büchern“ darstellt (z. B. „LFRE“-Buch für Ausgangsrechnungen, „LRFR“-Buch für Eingangsrechnungen). Die neuen Anforderungen an die elektronische Rechnungsstellung gelten zunächst für alle B2B-Rechnungen, in bestimmten Fällen aber auch für B2C-Rechnungen (im Falle besonderer Dienstleistungen wie elektronischer und finanzieller Dienstleistungen und bei ausdrücklicher Zustimmung des Kunden).

Genauere Informationen darüber, was im Detail durch „Crea y Crece“ langfristig vorgeschrieben wird, sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verfügbar. Im Wesentlichen geht es darum, dass alle spanischen Unternehmen mit einer festen Niederlassung ab Mitte 2024 in der Lage sein müssen, elektronische Rechnungen auszustellen, zu empfangen und zu verfolgen. Es ist noch unklar, ob auch nicht ansässige Unternehmen, die in Spanien Mehrwertsteuerpflichtig sind, zur elektronischen Rechnungsstellung verpflichtet sein werden. Erste Quellen erwähnen jedoch die obligatorische Aufnahme eines QR-Codes in die elektronische Rechnung und eine Archivierungspflicht von mindestens drei Jahren.

Wir werden diesen Blogartikel aktualisieren, sobald neue rechtlichen Anforderungen veröffentlicht werden.

Welche SAP-Lösung ist zu erwarten?

SAP hat bereits eine erste Lösung für SAP Business One-Systeme angekündigt, die im Februar 2024 veröffentlicht werden soll. Für die verbleibenden On-Premise-Systeme lautet der zuletzt von SAP mitgeteilte Lösungsstatus noch „In Analysephase“. Es ist jedoch davon auszugehen, dass SAP, ähnlich wie bei der Lösung für SII Spanien, Document & Reporting Compliance für die B2B eInvoicing-Anforderungen des Landes nutzen wird. SAP Document & Reporting Compliance ist eine integrierte SAP-Gesamtlösung, die eine langfristige End-to-End-Compliance mit verschiedenen länderspezifischen gesetzlichen Anforderungen in der ganzen Welt anstrebt (z.B. SII Spanien, SDI Italien, CFDI Mexiko, RTIR und EKAER Ungarn). Mit SAP Document & Reporting Compliance und dem SAP eDocument Cockpit werden die von den Behörden geforderten Dateien automatisch aus den Quellinformationen in Ihrem System erzeugt. Über das eDocument Cockpit können Sie die eRechnungen einfach an die Behörden und Kunden übermitteln und deren Status verfolgen.

Wir aktualisieren diesen Blog-Beitrag, sobald weitere Informationen über die geplante Lösung von SAP verfügbar sind.

Webmeeting legale Anforderungen Spanien

Haben Sie weitere Fragen zu den rechtlichen Anforderungen in Spanien oder möchten Sie eine Demo zur Einhaltung der SII-Regeln in SAP Document Compliance erhalten? Kontaktieren Sie uns!

So kann PIKON Ihnen helfen

Mit dem PIKON Competence Center for Legal Requirements sind wir ein strategischer Partner, der sicherstellt, dass Ihr SAP-System und die Geschäftsprozesse langfristig die unterschiedlichen länderspezifischen gesetzlichen Anforderungen weltweit erfüllen. Wir verfügen über ein Expertenteam, das SAP-Fachwissen mit fundierten Kenntnissen des gesamten rechtlichen Prozesses und der technischen Anforderungen von Spanien und vielen anderen Ländern verbindet. Diese Erfahrung haben wir durch unsere zahlreichen Projekte mit SAP Document  & Reporting Compliance und mit lokalen Implementierungsprojekten weltweit gesammelt. Um nur einige Beispiele aufzuführen: SDI in ItalienSII in Spanien, CFDI und Complemento de Pago in Mexiko, RTIR und EKAER in Ungarn, XRechnung in Deutschland, die verschiedenen gesetzlichen Anforderungen in der Türkei, usw. Wir haben auch unsere eigenen SAP Compliance Add-Ons entwickelt, z. B. MTD VAT in Großbritannien und die VAT Whitelist in Polen. Darüber hinaus haben wir stets ein Auge auf neue und sich ändernde gesetzliche Anforderungen und informieren unsere Kunden, wenn Handlungsbedarf besteht. So muss sich Ihr Unternehmen nicht selbst um alle rechtlichen Anforderungen kümmern, und Sie können sich auf Ihr Tagesgeschäft konzentrieren.

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Über den Autor
Elseline Senave
Elseline Senave
Elseline Senave ist als SAP ERP Consultant bei PIKON Benelux in Genk, Belgien tätig. Innerhalb unserer PIKON-Gruppe liegt ihr Schwerpunkt auf den Modulen SAP FI und CO. Ihr Ziel ist es, ihr technisches und prozessbezogenes Wissen, das sie in verschiedenen Kundenprojekten gesammelt hat, bei der Suche nach den richtigen Lösungen für unseren nächsten Kunden einzusetzen.

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